Wenn ein A ein A ist oder: Über Beliebigkeit und Egomanie

26.10.2022

Hörte in einem Orchester jede und jeder Töne "subjektiv", auf seine "eigene Weise", so hörten wir niemals, was wir doch hören. Und wir hören keine subjektive Verkettung von >irgendwelchen< Tönen, wir hören Musikerinnen und Musiker, die einander zuhören, die ein A als A hören und die ein C als C hören. Im Hier-und-Jetzt. Hier haben Egomanie und Beliebigkeit keinen Platz. Ich halte beide für brandgefährlich. Die Beliebigkeit, weil sie letztlich in Nihilismus mündet. Und die Egomanie, weil sie die Liebe verunmöglicht. Beethoven hörte nichts mehr, am Ende. Es muss Ausnahmen von der Regel geben, wie die Schwerhörigkeit und die Gehörlosigkeit. Sie sind Ausnahmen, nicht die Regel.